Rocca Pietore – Marmolada [“La Ròcia” im einheimischen Dialekt] ist eine Gemeinde des Hochagordino und einen der meistbesuchten Urlaubsorte der Provinz Belluno; der Ortsname “Rocca” [“Festung”] wies auf das Vorhandensein eines antiken Turmes, die wahrscheinlich für die Bewachung der Grenzen eingerichtet worden war. Die Gemeinde Rocca Pietore erstreckt sich über mehrere Kilometer von Alleghe bis zum Fuß der weltbekannte Marmolada, die auch als die “Königin der Dolomiten” bekannt ist.

Die Marmolada ist mit einer Höhe von 3343 Meter der höchste Berg der Dolomiten und markiert die Grenze zwischen den Provinzen Belluno und Trient (und bzw. zwischen dem Pettorina-Tal und dem Fassatal); Rocca Pietore ist mit der benachbarten Gemeinde Canazei im Fassatal durch den Bergpass Passo Fedaia verbunden. Rocca Pietore-Marmolada verfügt über eine große Auswahl an gemütlichen und modernen Unterkünften und ist Teil des Skigebiets Arabba-Marmolada und des Dolomiti Superski; die Gäste dieses Urlaubsortes der Dolomiten UNESCO-Weltnaturerbe können in den Wintermonaten auf der längsten Skiabfahrt des Dolomiti Superski (“La Bellunese” mit einer Länge von 12 km) ebenso wie auf den Skipisten der berühmtesten Skitour der Alpen (d.h. die Sella Ronda) skifahren. Am Bergstation der Marmolada-Seilbahn steht ein interessantes Museum zum Großen Weltkrieges kostenlos den Gästen zur Verfügung: es geht um das ‘Museum zum Ersten Weltkrieges 1915-18 auf der Marmolada‘, einen Ausstellungsraum gewidmet dem Krieg entlang der so genannten “Gelben Linie der Dolomiten“, d.h. die Kriegsfront zwischen dem Königsreich Italien und der Donaumonarchie. Das Museum der Marmolada wurde vor kurzem renoviert und bietet außergewöhnliche Stücke, viele davon aus der legendären ‘Eisstadt der Marmolada‘ kommen. Bei der Bergstation Punta Rocca auf einer Höhe von 3265 befindet sich die außergewöhnliche Panoramaterrasse der Marmolada: es handelt sich um einen außerordentlichen Beobachtungspunkt, um das ganze dolomitische Gebiet zu bewundern; bei gutem Wetter ist es möglich, viele Gipfel der Alpen und sogar das Adriatische Meer zu erblicken.

Das Dorf Rocca Pietore hat eine lange von großer politischen und kulturellen Unabhängigkeit markierten Geschichte: diese kleine Gemeinschaft der Dolomiten UNESCO-Weltnaturerbe wurde für mehr als 400 Jahre autonom sowhol von der “Serenissima” Republik Venedig als auch von dem Tirol, die zwei mächtigsten politischen Einheiten in diesem Zeitraum im Agordino; es geht um die Periode der sogenannten “Magnifica Comunità Della Rocca” [“Talgemeinde der Rocca”], eine Form der Selbstverwaltung, die eine substantielle Autonomie (zumindest in Bezug auf die Besteuerung) garantierte. Die kulturelle Einzigartigkeit der Gemeindschaft Rocca Pietore ist immer noch als sehr bedeutend von den Einwohnern des Pettorina-Tals betrachtet: es handelt sich um eine einzigartige Mischung von tirolischen und venezianischen Elementen, die im lokalen Dialekt, in der Kochkunst und in vielen anderen Aspekten der lokalen Tradition gefunden werden können.

Wir wissen wenig über die Vergangenheit des Pettorina-Tals: leider wurden der Großteil der institutionellen Informationen der Talgemeinde durch einen Brand im neunzehnten Jahrhundert zerstört, und die einzigen verfügbaren Informationen über den Zeitraum der “Magnifica Comunità Della Rocca” ergeben sich aus den Pfarrchroniken und den Dokumenten der Republik Venedig. Eine ausgezeichnete Gelegenheit, um die Tradition und Kultur des Pettorina-Tals zu entdecken, sind die Abende des Veranstaltungszyklus “Na Sera da Zacan”, die gewöhnlich an jedem Donnerstag im Juli und August in dem faszinierenden Ortsteil Sottoguda stattfinden; aus Anlass der “Sere da Zacan” bietet Sottoguda interessante Demonstrationen von landestypischen Tätigkeiten (Eisenverarbeitung, Holzschnitzerei, Holzverarbeitung, Herstellung von Hanfseilen, Herstellung von “Scarpet” – die typischen Schuhe der südlichen Dolomiten), Märkte mit lokalen Produkten, traditionelle Musik und Tänze mit der Folkgruppe Marmolèda und viel mehr. Eine andere schöne Veranstaltung, die kürzlich in anderen Bereichen kopiert worden ist, ist die “La Sbriseda”: es geht um einen Tag auf den Skipisten des Skigebiets Marmolada, an dem alle Teilnehmer historische oder vintage Kostümen und Skiausrüstung anziehen müssen. La Sbriseda findet gewöhnlich am letzten Wochenende der Wintersaison statt.
Der Zugangspunkt zum Skigebiet Arabba-Marmolada für die Gemeinde Rocca Pietore ist der Ortsteil Malga Ciapela am Fuß der südlichen Wand der Marmolada; vom Talboden erreicht man schnell den Gipfel der “Königin” in Punta Rocca durch die Zwischenstation Punta Serauta dank der beeindruckenden Seilbahn der Marmolada; das Skigebiet ist mit den Skiabfahrten von Arabba und folglich mit der Sella Ronda-Skitour durch die Sesselbahn am Passo Padon verbunden. Außerdem ist das Skigebiet Arabba-Marmolada dank eines effizienten Skibusservice mit dem benachbarten Skigebiet Ski Civetta verbunden; Falcade im Skigebiet San Pellegrino ist auch mit einer 40-minütigen Fahrt mit dem Bus erreichbar. Das Gebiet der Marmolada ist ein Land von großem ökologischen Wert: in diesem Ort befindet sich das Naturschutzgebiet mit der wunderschönen, weltbekannten Schlucht der “Serrai di Sottoguda”; es geht um eine beeindruckende 2,5 km lange Klamm, die die Ortsteile Sottoguda und Malga Ciapela verbindet. Die Schlucht der Serrai di Sottoguda beherbergt oft Kulturveranstaltungen (wie z.B. die Kunstausstellung “Stagud’Art”) und wichtige Sportveranstaltungen (wie z.B. das Ice Climbing Meeting). Im Sommer muss man eine Gebühr für den Zugang zu den Serrai zahlen; die kleinen Gäste des Gebiet und ihre Familien können auch die Serrai di Sottoguda mit dem Touristenzug “Serrai Express” besuchen. In Sottoguda findet man viele Werkstätten, die sich mit der traditionellen Eisenverarbeitung beschäftigen; das ist der ideale Ort, um ein originelles Souvenir der Dolomiten zu erhalten.
Bei der Bergstation Serauta der Marmolada-Seilbahn befindet sich das interessante Museum zum Ersten Weltkrieges auf der Marmolada: es geht um einen einzigartigen Ausstellungsraum, der kostenlos besucht werden kann, mit vielen interessanten Funden aus dem Großen Weltkrieg 1915-18, dessen blutstigen Phasen genau in diesem Ort stattfand. Das Museum zum Ersten Weltkrieges auf der Marmolada ist das höchstgelegene Museum Europas (es liegt auf der Höhe von 2650 m über dem Meeresspiegel) und enthält zahlreiche Stücke aus dem Schlachtfeld der Gelben Linie und aus der weltbekannten “Eisstadt auf der Marmolada”. Der Zugang zum Museum ist für alle frei; weitere Informationen und Reservierungen unter der Telefonnummer +39 0437 522984.
Auf der tridentinischen Seite der Marmolada am Passo Fedaia, der Rocca Bieter mit Canazei im Fassatal verbindet, liegt ein weiteres Museum zum Ersten Weltkrieges: das Museum befindet sich ganz in der Nähe der Talstation der Aufstiegsanlage von Pian dei Fiacconi; weitere Informationen und Reservierungen unter der folgenden Telefonnummer: +39 0462 601181 oder an der E-mail-Adresse: debernardin@libero.it.
Wenn Sie sich für den Ersten Weltkrieges in den Dolomiten interessieren, vergessen Sie nicht, das neue Multimediazentrum “Carlo Delcroix” im Ortsteil Sottoguda zu besuchen; das Multimediazentrum Delcroix liegt im selben Gebäude des Fremdenverkehrsamtes der Gemeinde Rocca Pietore und ist kostenlos wie im Fall des Museum auf der Marmolada. Dieses Museum konzentriert sich auf die traurigen Leben der Soldaten in Kriegszeiten durch die Analyse der Korrespondenz, Zeugnisse und persönlichen Gegenstände der Kämpfer. Weitere Informationen unter der Telefonnummer +39 0437 721319.
Auch der schöne Ortsteil Laste ist einen Besuch wert: die Hochebene, auf der der Ortsteil liegt, bietet einen ausgezeichneten 360-Grad-Blick auf die Gipfel der Pale di San Martino (wie Pelmo und Civetta) und der nördlichen Dolomiten (Sella und Lagazuoi). Laste bietet seinen Gästen viele wunderschöne Ausflugsmöglichkeiten (wie z.B. der Pfad Laste CiaspaMoon und der Weg nach dem Gipfel des Monte Migon) und eine herausfordernde Kletterwand an dem “Sass de Rocia”. Rocca Pietore bietet drei öffentliche Picknickbereiche in Pian de le Ris’ce, Malga Ciapela und Santa Maria delle Grazie.
