Canale d’Agordo (979 m über dem Meeresspiegel) ist ein faszinierendes Bergdorf der Dolomiten Weltnaturerbe UNESCO des Biois-Tals im Hochagordino; das Dorf befindet sich am Zusammenfluss der Flüsse Biois und Liera und am Eingang des Gares-Tals. Obwohl es ein Dorf von bescheidener Größe ist, kann Canale d’Agordo den Gästen mit seinem Fülle an Sehenswürdigkeiten überraschen; oft ist ein ganzer Tag nicht genug, um dieses wunderschöne Dorf durch und durch zu besuchen.
Canale d’ Agordo ist der Name, dass das Dorf nur in jüngster Zeit angenommen hat: bis zu 1964 war er in der Tat “Forno di Canale” [‘forno’ bedeutet ‘Ofen’ oder ‘Schmelzofen’] angesichts der großen Bedeutung des Dorfes als wichtiges Bergbauzentrum des Agordino. Die Kupfermineralien in Form von Kupferkies und Bornit kamen aus die Bergwerke des Gares-Tals und wurden in den riesigen Schmelzöfen in der Nähe des Flusses Biois verarbeitet; die alten Bergwerke von Canale d’Agordo (in den Ortsteilen Sass Negher und Sais im Gares-Tal) können leider nicht zu diesem Zeitpunkt besucht werden und werden derzeit untersucht.
Canale d’Agordo liegt ganz in der Nähe des berühmten Urlaubsortes Falcade und aus diesem Grund wird es oft als Ziel für einen Skiurlaub im Skigebiet Alpe Lusia – San Pellegrino gewählt; die Gäste können die Talstation der Aufstiegsanlagen des Skigebiets Alpe Lusia – San Pellegrino auch mit einem effizienten Shuttleservice von Dolomiti Bus erreichen.
Canale d’Agordo wurde berühmt nicht nur in den Dolomiten sondern in der Welt am 26. August 1978; an diesem Tag wurde in der Tat Kardinal Albino Luciani (1912 in Canale d’Agordo geboren) auf den Stuhl Petri mit dem Namen Johannes Paulus I. gewählt. Der “lächelnde Papst” wurde sofort populär für seine Einfachheit, Demut, geistige Frische und Nächstenliebe weit über die Grenzen des Christentums (Patti Smith widmete dem Papst den Eröffnungssong des Albums “Wave” des Jahres 1978); trotz der Kürze seines Pontifikats (nur 33 Tage) ist die Figur des lächelnden Papstes ein echtes Wahrzeichen der damaligen Zeit. Bis zur beendigung der Bauarbeiten des neues dem Papst gewidmeten Museums steht eine interessante Ausstellung im Pfarrhaus neben der Hauptkirche des Dorfes den Gästen zur Verfügung (weitere Informationen dazu unter der Telefonnummer +39 377 9665237); die Stiftung Papa Luciani beschäftigt sich darüber hinaus, die Figur von Albino Luciani mit einer breiten Palette von Aktivitäten und Führungen zu fördern.

Zusätzlich zu der wunderschönen und imposanten Kirche des heiligen Johannes der Täufer bietet Canale d’Agordo eine breite Palette von architektonischen, kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten. nicht weit von der Hauptkirche des Dorfes befindet sich die so genannte “Casa delle Regole” [wörtlich “Rathaus”] am kleinen Platz des Ortsteiles Tancon: es geht um ein 1640 gegründetes Gebäude, in dem die Familienoberhäupter von Canale in der Periode der venezianischen Herrschaft sich zusammenfanden. Die Fassade am Hauptplatz der Casa delle Regole ist mit Fresken mit religiösen Themen bedeckt. Häufig beherbergt die Casa delle Regole Ausstellungen, Kulturveranstaltungen und Konferenzen: um weitere Informationen dazu zu bekommen, kontaktieren Sie direkt die Pro Loco Canale d’Agordo (das lokale Touristenbüro – Kontaktdaten siehe unten).

Hinter dem Casa delle Regole liegt der “Garten der Erinnerung“: es handelt sich um eine monumentale Route für die Gefallenen und Vermissten der russischen Kampagne während des Zweiten Weltkrieges; der Garten der Erinnerung ist kostenlos für alle Besucher offen. Dieses Denkmal wurde mit dem Ziel der Verurteilung des Krieges und der Förderung des Friedens und Brüderlichkeit unter den Völkern konzipiert.
Nicht weit entfernt von der Casa delle Regole und dem Garten der Erinnerung liegt das Gebäude der alten Molkerei von Canale d’Agordo: es geht um kein anderer als das erste Beispiel von Molkereigenossenschaft Italiens, ein Projekt des agordinischen Priester Don Antonio della Lucia. Don Antonio hatte die Intuition, den Zusammenschluss aller lokalen Milcherzeuger zu fördern, um die Milchproduktion zu optimieren und die Lebensbedingungen des ganzen Dorfes zu verbessern; das Beispiel von canale wurde bald von vielen anderen Bergdörfern Italiens gefolgt. In Canale d’Agordo befindet sich auch die erste Brauerei Italiens; sie wurde Anfang 19. Jahrhunderts von den Brüdern Luciani (die zukünftigen Gründer der Brauerei Pedavena, der größte Bierhalle in Italien) gegründet.
Aufgrund der Anwesenheit von zahlreichen Fresken mit religiöser Thema ist Canale d’Agordo auch mit dem Bezeichnung “das Dorf mit den Heiligen an den Fenstern” bekannt; die Fresken können in verschiedenen Stellen des Dorfes gesehen werden. Mit den anderen Gemienden des Biois-Tals (Vallada Agordina und Falcade) hat Canale d’Agordo eine unglaubliche Anzahl von originalen Scheunen, die so genannten “tabià”; kein anderes Tal der Dolomiten (einschließlich Trentino und Südtirol) bietet ebenso viele tabià als das Biois-Tal.
Ein weiteres interessantes Merkmal von Canale d’Agordo ist die unglaubliche Anzahl von Springbrunnen; das Gebiet ist tatsächlich sehr reich an Trinkwasserquellen.
Der Ortsteil Feder bietet das Molkereimuseum der Gemeinde Canale d’Agordo: weitere Informationen unter den Telefonnummern +39 0437 501321 und +39 334 3292191.
Nicht weit entfernt von dem Dorf Canale d’Agordo befindet sich das grüne Gares-Tals: es geht um ein spektakuläres 7 km lang Urstromtal, das sich von Canale bis zum Dorf Gares erstreckt. Das Gares-Tal ist ein Ort mit einzigartigem Charme und mit sehr geringem menschlichen Einfluss: das Tal ist das ganze Jahr hindurch sehr beliebt und bietet Restauranten, Hotels, Hütte, Malgas und zwei neue Picknickbereiche (in den Ortsteilen Campion und Pian de Giare); Gares ist ein typisches Beispiel für ein Bergdorf und ist zweifellos einen Besuch wert. Im Tal findet man im Sommer viele wunderschöne Wanderwege geeignet für die ganze Familie ebenso wie viele Spaziergänge in der Höhe; das Tal bietet darüber hinaus viele Felsbrocken für das Klettern. Das Talsohle bietet im Winter die schönen Loipen des Langalufzentrum Franco Manfroi.

Leider gibt es nur wenige Zeugnisse der Bergbauvergangenheit des Gares-Tales: die erste schriftliche Bescheinigung über das Bergbauzentrum des Gares-Tals stammt aus dem Jahr 1400; es ist daher möglich, dass dies die ältesten Bergwerke des Agordino sein könnten. Heutzutage gibt es nur zwei Stollen, die im Gares-Tal noch sichtbar sind: es handelt sich um die Mineralvorkommen von Cesurette und Malga Bona, deren Stollen nicht besuchbar sind. Die Präsenz in Canale d’Agordo von 4 der 10 Schmelzöfen des Agordino führt zu der Annahme, dass dieses Dorf von vorrangiger Bedeutung im Bezug auf die Bergbau und Hüttenkunde für das ganze Land gewesen sein könnte; das Dorf wurde tatsächlich bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts mit dem Namen “Forno di Canale” bekannt (“Forno” bedeutet auf italienisch “Ofen” oder besser “Schmelzofen”). Heutzutage sind die beiden Bergbaustollen des Bergbauzentrum des Gares-Tals für Besucher geschlossen.
Canale d’Agordo verfügt über 3 öffentliche Rastplatze: der erste Picnicbereich befindet sich in dem Gares-Tal im Ortsteil Campion (gebührenpflichtiger Parkplatz); der zweite Picnicbereich liegt ebenfalls im Gares-Tal im Ortsteil Pian de Giare (gebührenpflichtiger Parkplatz). Der dritte Rastplatz befindet sich an der Kurve, die die Ortsteile Feder und Colmean verbindet; der Rastplatz ist nur zu Fuß erreichbar, aber es gibt einen kostenlosen Parkplatz, der Sie benutzen können. Die Stadtbibliothek befindet sich im ersten Stock des Rathauses und ist am Montag (15.00-18.00), Mittwoch (17.30-18.30), Donnerstag (20.00-21.00) und Samstag (17.30-18.30) geöffnet.
